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TenneT und Statkraft: Intelligente Netzsteuerung durch gezielte Einbeziehung erneuerbarer Energie

25 Sept., 2018

Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und der Energiekonzern Statkraft untersuchen in einem gemeinsamen Pilotprojekt, wie das Netz intelligent gesteuert werden kann. Dazu gehört die Nutzung der Einspeiseprognosen von Windparks in Norddeutschland, die von Statkraft vermarktet werden. TenneT nutzt diese Daten, um die Berechnungen der Netzauslastung zu verbessern und kann so frühzeitig mögliche Transportengpässe im Netz identifizieren und beheben. In einem zweiten Schritt wird die direkte Steuerung von Windkraftanlagen durch TenneT erprobt, um Netzengpässe zu entlasten. Dabei greift TenneT auf Windparks von Statkraft zu, die am Verteilnetz angeschlossen sind, und regelt sie bei drohenden Netzengpässen direkt ab. Um dies zu ermöglichen, entwickeln TenneT und Statkraft entsprechende Kommunikations- und IT-Prozesse.

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„Wir lösen tagtäglich mit hunderten Eingriffen in die konventionelle und erneuerbare Erzeugung Engpässe im Stromnetz auf. Damit wir nur so viel wie nötig eingreifen, ist für uns ein unmittelbarer Zugriff auf Windkraftanlagen wichtig, um sie bei Netzengpässen steuern zu können“, erläutert Lex Hartman, Geschäftsführer von TenneT. „Durch diesen direkten Zugriff könnte es letztlich möglich werden, gezielt nur die für die Aufrechterhaltung der Netzstabilität benötigte Kapazität der Windkraftanlagen abzuregeln. Im Vergleich zum heutigen System würden so weniger erneuerbare Erzeugungsanlagen zur Netzstabilisierung genutzt, um den gleichen Effekt zu erzielen und dies würde langfristig wiederum weniger Kosten für die Stromverbraucher bedeuten.“

„Wir freuen uns die Erweiterung des Datenaustausches zwischen einem Direktvermarkter und einem Netzbetreiber erproben zu können“, sagt Dr. Pieter Schipper, Geschäftsführer von Statkraft in Deutschland. „Als Vermarkter und Bilanzkreisverantwortlicher sind wir verantwortlich für die Fahrweise des Windparks. Mit unseren Daten können wir zu lokaler Flexibilität beitragen und das Netz regional stabil halten. Für unsere Kunden erhoffen wir uns ganz konkret durch das Projekt einen gezielteren Einsatz von Einspeisemanagement-Maßnahmen als es heute der Fall ist.“

Da die Anpassung des Stromnetzes an die Anforderungen der Energiewende langsamer voran geht als der Ausbau der erneuerbaren Energien, kommt es heute immer öfter zu Transportengpässen im Stromnetz. Um sie zu vermeiden, greift TenneT in die Erzeugung von konventionellen Kraftwerken und von erneuerbaren Energien ein (Redispatch, Netzreserve, Windabregelungen) und sorgt so dafür, dass der Stromtransport im Rahmen der Übertragungskapazität des Netzes liegt. Die Kosten hierfür lagen 2017 deutschlandweit bei 1,4 Milliarden Euro; davon entfielen allein auf das windreiche Verantwortungsgebiet von TenneT knapp 1 Milliarde Euro. Die Kosten für diese netzstabilisierenden Maßnahmen werden über die Netzentgelte letztlich von den Stromverbrauchern getragen.

TenneT realisiert das Vorhaben im Rahmen des Verbundprojekts „NEW 4.0 – Norddeutsche EnergieWende“. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Energiewende“ (SINTEG) gefördert.