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Forschung im Sinne der Meerestiere

27 Apr., 2015

Mehr saubere Energie durch eine steigende Anzahl an Offshore-Windanlagen. Was dies jedoch für die Meeresbewohner bedeutet, erforscht eine Wissenschaftlerin in Zusammenarbeit mit Statkraft.

Es scheint offensichtlich, dass große, auf dem Meeresboden verankerte Installationen das Meeresleben beeinflussen“, sagt Olivia Langhammer, Postdoc-Stipendiatin an der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU).

„Wir wissen allerdings wenig darüber, wie das passiert.“ Eine Zusammenarbeit zwischen Statkraft und der NTNU konnte allerdings schon einige Antworten geben.
Langhamer hat untersucht, welche Auswirkungen der Windpark Lillgrund auf das marine Ökosystem in der Umgebung hat.

„Ich habe mich dazu entschieden, meine Untersuchungen auf zwei Arten zu konzentrieren: die Strandkrabbe und die Fischart Aalmutter“, so Langhamer.
Bereits bevor die Untersuchungen in Lillgrund anfingen, waren beide Arten im Wasser angesiedelt. Sie wurden während der Installationsarbeiten dort beobachtet,
und leben auch heute noch dort.

Forschung an Strandkrabben und Aalmutter

„Strandkrabben und Aalmutter sind gewöhnliche Arten, die in den meisten Küstengewässern und flachen Meeresgebieten in Europa leben, in denen es Windparks
gibt oder welche gebaut werden sollen“, so Langhamer. „Deshalb ist es wichtig, festzustellen, welche Auswirkungen Offshore-Anlagen auf ihren Lebensraum haben.“

Die Forschungsergebnisse weisen auf kein Massensterben hin. Ganz im Gegenteil! Sofern sich diese Unterwasserbewohner überhaupt von den Neubauten in der Nachbarschaft beeinflussen lassen, zeigen die Ergebnisse mehr positive als negative Effekte.

„Wir fanden mehr von Strandkrabben im Bereich von Offshore-Windanlagen als in vergleichbaren Seegebieten ohne Windparks“, sagt Langhamer, „und wir haben im betreffenden Meeresgebiet weitaus größere Krebsfangmengen festgestellt, nachdem der Windpark Lillgrund in Betrieb genommen wurde, als es vor dem Bau der Fall war.“ Langhamer betont allerdings, dass Langzeitdaten erforderlich sind, um sichere Schlüsse ziehen zu können.

Die Wissenschaftlerin erklärt die gestiegene Dichte an Krabben in der Nachbarschaft damit, dass die Offshore-Anlagen wie künstliche Riffs wirken. „Am Boden verankerte Windkraftanlagen bieten Verstecke für Krabben und andere Arten“, so Langhamer.

Günstige Lebensräume

„Löcher und Öffnungen in den Konstruktionen sind starke Wohlfühlfaktoren und bieten günstige Lebensräume für die Arten, die wir uns näher angesehen haben. Die Aalmuttern, die wir in der Umgebung von Lillgrund gefangen haben, hatten weniger Verletzungen und trugen mehr und größere Embryos als die Fische, die wir in den Vergleichsgebieten fingen. Und mehr Embryos entwickelten sich bis zum ausgewachsenen Stadium weiter.“ Langhamer will die bisherigen Ergebnisse nicht zu stark verallgemeinern – es gibt lokale Abweichungen, und weitere Untersuchungen sind erforderlich.

In der Zwischenzeit leben die dänisch-schwedischen Strandkrabben und die Aalmuttern offensichtlich gut mit ihren künstlichen Nachbarn im Öresund zusammen.