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Grüner Wasserstoff: nachhaltiger Energieträger für Industrie und Logistik
Wasserstoff kann als Energieträger eine bedeutende Rolle bei der Energiewende spielen. Denn im Gegensatz zu Strom ist das Gas gut speicherbar und stößt bei der Verbrennung keinerlei Treibhausgase aus. Damit es als klimafreundlicher Ersatz für fossile Brennstoffe in der Industrie oder zum Transport dienen kann, darf allerdings auch bei der Produktion kein Strom aus nicht-erneuerbaren Quellen genutzt werden.
Für die Erreichung der Klimaziele ist die Gewinnung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ein wichtiger Schritt. Die Herstellung des grünen Wasserstoffs in großem Maßstab ist aber weiterhin eine Herausforderung. Unser Ziel ist es, Wasserstoff mithilfe erneuerbarer Energie zu erzeugen, um so die Produktion von CO2-neutralem Wasserstoff voranzutreiben. Grüner Wasserstoff wird damit zu einer klimafreundlichen und günstigen Alternative zu fossilen Brennstoffen für Industriekunden sowie in der Bauwirtschaft und dem Transportsektor.
Was ist grüner Wasserstoff?
Wasserstoff wird dann als grün bezeichnet, wenn er durch Wasser-Elektrolyse hergestellt und dafür ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen verwendet wird. Im Zuge dieses Prozesses wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespaltet. Das verursacht keinerlei schädliche Emissionen. Es wird lediglich Sauerstoff freigesetzt, der entweder für andere Anwendungen genutzt oder in die Umwelt freigesetzt werden kann.
Der gewonnene grüne Wasserstoff kann anschließend in speziellen Tanks gespeichert und transportiert werden, was ihn zu einem flexiblen und vielseitig einsetzbaren Energieträger macht. In Zukunft wird insbesondere diese Speicherfähigkeit eine wichtige Rolle spielen. Denn durch sie kann mehr Flexibilität in der Energieversorgung geschaffen werden, die erforderlich ist, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Vier Arten von Wasserstoff
Es gibt verschiedene Arten von Wasserstoff. Denn er kann durch verschiedene Prozesse und mit unterschiedlichen Energiequellen gewonnen werden. Derzeit unterscheidet man in der Regel vier Varianten von Wasserstoff. Nur grüner Wasserstoff ist jedoch in seiner Produktion 100 Prozent emissionsfrei.
Grauer Wasserstoff
Prozess: Dampfreformierung
Energiequelle: fossile Brennstoffe
Emissionen: viel CO₂
Blauer Wasserstoff
Prozess: Dampfreformierung mit CO₂-Abscheidung und -Speicherung
Energiequelle: fossile Brennstoffe
Emissionen: reduziert CO₂
Türkiser Wasserstoff
Prozess: Pyrolyse (thermische Spaltung)
Energiequelle: Erdgas
Emissionen: C, reduziert CO₂
Grüner Wasserstoff
Prozess: Elektrolyse von Wasser
Energiequelle: Strom aus erneuerbaren Energien
Emissionen: O₂ (Sauerstoff)
Bei der Gewinnung von Wasserstoff durch Herstellung mit erneuerbaren Energien entstehen keine schädlichen Nebenprodukte.
Wasserstoff kann als Brennstoff, als Treibstoff, zur Erzeugung von Strom und Wärme sowie als Rohstoff in industriellen Prozessen und Produkten verwendet werden.
Im Gegensatz zu Strom ist Wasserstoff schon heute gut speicherbar und transportfähig.
Durch die Speicherung von Wasserstoff kann die Energieversorgung flexibler gestaltet und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert werden.
Die Umstellung auf grünen Wasserstoff kann für die Industrie eine der wichtigsten Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen darstellen.
Statkrafts Wasserstoffprojekte
10-MW-Elektrolyseur in Emden
Unser erstes Projekt für grünen Wasserstoff soll bis 2026 fertiggestellt werden und beinhaltet einen 10-MW-Elektrolyseur am bestehenden Kraftwerksstandort Emden. Dieser Elektrolyseur wird in der Lage sein, stündlich bis zu 200 kg grünen Wasserstoff zu produzieren, der hauptsächlich den lokalen Mobilitätssektor versorgen wird.
Vom Grünstrom zum Wasserstoff: So funktioniert die Herstellung von grünem Wasserstoff
Haben Sie noch Fragen zu grünem Wasserstoff?
Im Folgenden beantworten wir Fragen, die uns häufig zum Thema gestellt werden. Sollte die Antwort auf Ihre Frage nicht dabei sein, finden Sie unseren Kontakt direkt unter den FAQs.
Die Kosten für grünen Wasserstoff sind derzeit noch eine Herausforderung. Sie sind im Vergleich zu herkömmlichen Energieträgern relativ hoch, was hauptsächlich auf die Kosten für die Strombeschaffung aus erneuerbaren Energien zurückzuführen ist. Allerdings wird erwartet, dass die Kosten mit fortschreitender Technologie und durch staatliche Förderungen sowie regulatorische Anpassungen sinken werden.
Grüner Wasserstoff bietet somit eine vielversprechende Perspektive für eine umweltfreundliche Energieversorgung in Industrie und Logistik, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit fördert.
Grüner Wasserstoff ist in der Herstellung aktuell noch teurer als fossile Brennstoffe, da die Kosten für erneuerbare Energien und die Elektrolysetechnologie relativ hoch sind. Zudem ist die Infrastruktur für Speicherung und Transport noch nicht flächendeckend ausgebaut. In Zukunft sollten diese Nachteile sich aber weiter neutralisieren.
Grüner Wasserstoff wird in der Logistik, z.B. in Brennstoffzellenfahrzeugen, in der chemischen Industrie, in der Stahlproduktion und in Kraftwerken eingesetzt. Er dient als emissionsfreier Energieträger und Rohstoff.
Für die Produktion von einer Tonne grünem Wasserstoff brauchen wir etwa 11 Tonnen Wasser. An unseren existierenden Standorten beziehen wir Stadtwasser über den bestehenden Kraftwerksanschluss von den lokalen Anbietern. In Emden liegt der Wasserverbrauch durch Wasserstoffproduktion weit unterhalb unseres historischen Standortverbrauchs.
In Deutschland ist das Ziel, bis 2030 eine Elektrolysekapazität von mindestens 10 GW aufzubauen. Wir planen beispielsweise die Errichtung zweier Elektrolyseure zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Emden: Einen 10 MW-Elektrolyseur und einen 200 MW Elektrolyseur.
Grüner Wasserstoff kann komprimiert oder verflüssigt und in speziellen Tanks gespeichert werden. Für den Transport kann er durch Pipelines oder in Tankfahrzeugen befördert werden. Es gibt auch innovative Ansätze wie die Unterwasser- und Gesteinsspeicherung.
Wasserstoff ist ein leicht entzündbares Gas, das bei unsachgemäßer Handhabung gefährlich sein kann. Daher sind beim Umgang mit Wasserstoff Sicherheitsvorkehrungen und spezielle Speicher- und Transporttechnologien erforderlich.
Die Effizienz von grünem Wasserstoff hängt von der Effizienz der Elektrolyse und der genutzten Energiequelle ab. Die Technologie entwickelt sich stetig weiter, um die Effizienz zu steigern und Kosten weiter zu senken.
Unternehmen, die ihre CO2-Emissionen reduzieren und auf nachhaltige Energieträger umsteigen möchten, können von grünem Wasserstoff profitieren. Dazu gehören vor allem Akteure aus der Mobilitäts-, Industrie- und Energiebranche.
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