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Repowering für Windparks: Mehr Leistung aus Bestandsanlagen

04 Sep, 2024

Wie kann man mehr aus einem alten Windpark herausholen und dabei die Nachhaltigkeit im Blick behalten? Die kurze Antwort darauf ist Repowering. Dabei werden ältere Windkraftanlagen durch moderne, leistungsfähigere Anlagen ersetzt. Durch den Einsatz der neueren Technik, lässt sich die Leistung eines Windparks drastisch erhöhen und wir können mehr Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgen. Die detaillierte Antwort erläutern wir im Folgenden.

Was ist Repowering für Windturbinen und warum ist es wichtig?

Eine Windturbine kann in der Regel etwa 25 bis 30 Jahre lang ohne größere Modernisierungsmaßnahmen betrieben werden. Durch den Fortschritt der Technik und die Abnutzung der Turbinen werden die Anlagen nach Ablauf dieser Zeit meist unrentabel. Repowering bedeutet, dass die bestehenden Windparks so modernisiert werden, dass ihre Leistung sich deutlich steigert. Mit Repowering kann man also an etablierten Standorten mehr Energie erzeugen – und weil wir dabei die bestehende Infrastruktur nutzen, geschieht das besonders nachhaltig.

Besonders wichtig ist das derzeit für Anlagen, für die die EEG-Förderung bald ausläuft oder bereits ausgelaufen ist. Diese Windparks haben nach jahrelangem Betrieb ihre technisch optimale Lebenszeit oft schon überschritten und generieren nur einen Bruchteil der Energie, die mit neuster Technologie möglich wäre. Mit Wegfall der Förderung kann der Betrieb der Anlagen außerdem auch unwirtschaftlich werden. Um weiterhin grüne Energie an diesen Standorten generieren zu können, lohnt es sich, diese Windparks durch Repowering für die nächsten 25 bis 30 Jahre fit zu machen.

Das Rotorblatt einer Windturbine wird mit einem Kran hochgezogen.

Vorteile von Repowering für die Energiegewinnung 

Repowering bringt viele Vorteile für die Energiegewinnung. Denn durch die Modernisierung kann die Effizienz und Leistung der Anlage erheblich gesteigert werden. Weitere Vorteile durch die Modernisierung des Windparks sind unter anderem: 

  • Ertragssteigerung: Durch den Einsatz moderner und leistungsfähigerer Windkraftanlagen kann der Ertrag verdoppelt oder verdreifacht werden: Beispielsweise können in einem Windpark die alten Anlagen à 1,5 bis 2,0 MW durch Anlagen mit 6 oder 7 MW ausgetauscht werden. So kann die Leistung mit weniger Windturbinen dennoch verdoppelt werden.   
  • Klimaschutz: Moderne Windkraftanlagen sind effizienter und können mehr Grünstrom erzeugen, was zur Vermeidung von CO2-Emissionen beiträgt.
  • Bessere Nutzung bestehender Standorte: Da viele Windkraftanlagen bereits an gut geeigneten Standorten stehen, kann durch Repowering die Nutzung des Windangebots maximiert werden.
  • Senkung der Erzeugungskosten für Windstrom: Durch die höhere Leistung der modernen Anlagen und die verbesserte Netzverträglichkeit können die Erzeugungskosten für Windstrom erheblich minimiert werden.
  • Mehr finanzielle Beteiligung der Kommunen: Durch die höhere Stromproduktion neuer Anlagen werden Gemeinden im Umkreis des Windparks über die Kommunalabgabe nach §6 EEG 2023 stärker finanziell am Erfolg des Windparks beteiligt. Zusätzlich gibt es zahlreiche landesspezifische Regelungen, wodurch die Gemeinden zusätzlich beteiligt werden können.
  • Technologischer Fortschritt: Moderne Windkraftanlagen arbeiten nicht nur effizienter, sie emittieren auch weniger Schall und laufen mit einer deutlich reduzierten Umdrehungszahl. Lag die Leistung einer Anlage vor 20 Jahren noch bei etwa 300 Kilowatt, schaffen moderne Anlagen bis zu 7.500 Kilowatt Leistung.

 

Das Rotorblatt einer Windturbine wird installiert.

Repowering oder Rückbau? Wann lohnt sich die Optimierung der Windkraftanlage? 

Repowering lohnt sich in verschiedenen Situationen, insbesondere wenn es darum geht, die Effizienz und den Ertrag von Windkraftanlagen zu maximieren. Hier sind einige wichtige Punkte, die berücksichtigt werden sollten:

  • Alter der Anlagen: Wenn die bestehende Windkraftanlage älter als 15-20 Jahre ist, kann Repowering sinnvoll sein. Denn ältere Anlagen sind oft weniger effizient und haben höhere Wartungskosten. 
  • Ende der EEG-Förderung: Wenn die EEG-Förderung für eine Windkraftanlage ausläuft, kann Repowering eine attraktive Option sein, um weiterhin wirtschaftlich zu bleiben.

Von 4,5 MW auf 12 MW mit weniger Windturbinen

Die beispielhafte Darstellung eines Windparks vor und nach dem Repowering zeigt, dass sich mit moderner Technologie oft mit weniger Windturbinen mehr Leistung erzeugen lässt.

 

Schieben Sie den Regler in der Mitte des Bildes nach rechts oder links, um zwischen den Ansichten zu wechseln.

Wie funktioniert das Repowering?

Obwohl das Repowering an einem bereits etablierten Standort stattfindet, müssen ähnliche Planungs- und Genehmigungsschritte durchgangen werden wie beim Bau eines neuen Windparks. Dazu gehören: 

  1. Planung und Genehmigung: Da die neuen Turbinen oft größer und leistungsfähiger sind, ändern sich häufig die Standorte der Anlagen innerhalb des Windparks. Dies erfordert ein neues Genehmigungsverfahren, ähnlich wie bei einem komplett neuen Windpark.
  2. Rückbau der alten Anlagen: Bevor die neuen Windturbinen aufgestellt werden können, müssen die Altanlagen vollständig abgebaut werden. Das erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst planen wir die Logistik unter Berücksichtigung von Arbeitsschutz- und Umweltaspekten. Der eigentliche Rückbau startet mit der Abnahme der Rotorenblätter, der Nabe und der Gondel, dann folgt der Abbau des Turms. Die Erdverkabelung wird entfernt und auch die Fundamente werden zurückgebaut. Nach dem Rückbauprozess werden alle Bestandteile abtransportiert und fachgerecht entsorgt bzw. wiederverwertet. Die umliegende Fläche wird im Anschluss renaturiert.
  3. Installation der neuen Turbinen: Wenn die Genehmigung erteilt wurde, werden die modernen Windturbinen installiert. Diese sind in der Regel höher und effizienter als die alten Modelle, was zu einer besseren Nutzung des Windpotenzials führt.
  4. Inbetriebnahme und Optimierung: Nach der Installation werden die neuen Turbinen in Betrieb genommen und optimiert, um den maximalen Ertrag zu erzielen.

 

Fazit: Repowering als nachhaltige Lösung für mehr Leistung 

Insgesamt ist Repowering eine nachhaltige und effiziente Lösung, um die Energiewende voranzutreiben. Durch den Austausch alter Windturbinen gegen moderne, leistungsfähigere Modelle kann der Energieertrag erheblich gesteigert werden. Dies führt zu einer besseren Nutzung der vorhandenen Windressourcen und langfristig können mehr Haushalte mit umweltschonendem Grünstrom versorgt werden.

Repowering bietet auch wirtschaftliche Vorteile für Windparkbetreiber sowie die Kommunen. Denn durch die höhere Effizienz und den gesteigerten Ertrag neuer Anlagen können die Gemeinden stärker finanziell am Erfolg der Windparks beteiligt werden. 

Repowering bei Statkraft?

Auch wir arbeiten derzeit am Repowering mehrerer Windparks in Deutschland. Projektupdates für unsere Repowering-Standorte finden Sie hier: