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Wie kann die EU bis 2050 dekarbonisiert werden?

11 Oct, 2024

Laut Statkrafts jährlichem Bericht „Green Transition Scenarios 2024“ wird der anhaltende Kostenwettbewerb das Wachstum von Solar- und Windenergie bis 2050 beschleunigen: Es wird günstiger sein, den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen zu vollziehen, als das bestehende emissionsreiche Energiesystem weiterzubetreiben. Unsere Analysten erläutern, welche zusätzlichen Maßnahmen für die Dekarbonisierung der EU erforderlich sind.

Die Energiewende kann nicht aufgehalten werden. Die notwendigen Schritte, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, können sich aber verzögern. Selbst im Falle einer Verzögerung bedeutet der Übergang im Vergleich zum Status quo aber große Vorteile für die Gesellschaft.  

Das ist die Kernbotschaft unserer jährlichen „Green Transition Scenarios 2024“. Im Bericht projizieren wir die notwendigen Maßnahmen zur Dekarbonisierung der EU und der Welt bis 2050.  

Mari Viddal und Torjus Bolkesjø
Die Autoren des Berichtes: Mari Viddal und Torjus Bolkesjø 

 

Fokus auf die EU 

In seiner 9. Ausgabe wirft der Bericht einen besonderen Blick auf die Energiezukunft der Europäischen Union.  

„Die Kostenwettbewerbsfähigkeit treibt den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien weiter voran“, sagt Torjus Bolkesjø, Head of Global Energy Drivers bei Statkraft. „Unser Bericht prognostiziert eine weitere Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energie in allen drei Szenarien“. 

„Schauen wir uns das Szenario eines beschleunigten Übergangs an, das wir in unserem Bericht als „Green Transition Scenario“ bezeichnen, wächst allein die Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie um das Acht- bzw. Fünffache“, fügt er hinzu. 

 

Eine Energieaktionsliste für die EU

Die EU ist ein weltweiter Vorreiter für Klimaschutzmaßnahmen. Bis heute sind die Treibhausgasemissionen in den EU-Ländern im Vergleich zu 1990 um ein Drittel gesunken (2022), während die Wirtschaft im gleichen Zeitraum um etwa zwei Drittel gewachsen ist. Dennoch gibt es noch viel zu tun, um die Klimaziele für 2050 zu erreichen.  

 

Ein Windpark in Schweden
Windpark Stamåsen in Schweden

„Die Energiewende in Europa wird nicht anhalten, aber ihr Tempo kann variieren“, erklärt unsere Analystin und Hauptautorin des Berichts, Mari Gross Viddal. „Unsere Analyse zeigt, dass der diese Variationen auf einige spezifische Maßnahmen zurückzuführen ist“. 

Vier dieser Maßnahmen finden Sie hier. Die vollständige Liste können Sie im Bericht „Green Transition Scenarios 2024“ nachlesen. 

 

1. Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien 

Bereits heute sind erneuerbare Energien die günstigste Energiequelle. Die Kosten werden voraussichtlich weiter sinken. In unserem „Green Transition Scenario“ gehen wir davon aus, dass allein die Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie bis 2050 um das 8- bzw. 5-fache ansteigen wird. 

 

2. Förderung von Energieeffizienz und Verhaltensänderungen 

Über eine gesteigerte Energieeffizienz und Verhaltensänderungen in der gesamten Wirtschaft können deutlich positive Veränderungen erzielt werden: niedrigere Kosten für Verbraucher, weniger Luftverschmutzung, geringere Belastung der Natur und weniger Emissionen. Bei einer beschleunigten Energiewende sinkt der Energiebedarf in der EU um 36 Prozent.

 

3. Schnellere Elektrifizierung ermöglichen 

Besonders Sektoren wie das Verkehrs-, und Bauwesen und die Industrie werden bis 2050 in großen Teilen von fossilen Brennstoffen auf elektrische Energie umsteigen. Vergleicht man das beschleunigte Übergangsszenario des Berichts mit dem verzögerten Szenario, könnte die Umstellung dieser Sektoren 55 % der zusätzlichen Emissionssenkungen bis 2050 ausmachen. Dies erfordert eine nationale Politik, die der Elektrifizierung Vorrang einräumt und, zum Beispiel, die Nutzung elektrischer Heizsysteme fördert. 

 

4. Schneller und paralleler Aufbau von sauberen, flexiblen Energielösungen 

Der Aufbau flexibler Energielösungen parallel zum Ausbau volatiler Ressourcen wie Wind und Sonne ist eine Herausforderung, die wir bewältigen können. Unsere Analyse zeigt am Beispiel des deutschen Energiemarkts, dass Speicher und das Stromnetz den größten Beitrag leisten werden, um die erforderliche Verdoppelung der Flexibilitätskapazität bis 2050 zu erreichen.  

 

Sowohl der voranschreitende Rückgang fossiler Brennstoffe als auch der Ersatz dieser durch erneuerbare Technologien in den kommenden Jahrzehnten ist gewiss. Wie Bolkesjø erklärt, ist das ein Übergang, von dem alle Seiten profitieren. „Die Entwicklung eines von erneuerbaren Energien dominierten Energiesystems ist der schnellste und günstigste Weg zu einem sicheren, erschwinglichen und klimafreundlichen europäischen Energiesystem.“ 

Das beschleunigte Übergangsszenario wäre eine gute Nachricht für Europa und für die Europäer.