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Probestauungen am Pumpspeicherkraftwerk Erzhausen durchgeführt
Die beiden Probestauungen dienten zur Überprüfung der bisher ausgeführten Arbeiten im Rahmen der Speicherkapazitätserweiterung, um eventuell verursachte Veränderungen im Bauwerk feststellen zu können.
Im Rahmen der Arbeiten zur Erweiterung der Speicherkapazität sind am Ober- und Unterbecken des Pumpspeicherkraftwerks Erzhausens zwei Probestauungen durchgeführt worden. Dadurch sollten vor allem eventuelle, durch die Erweiterungsmaßnahmen verursachte Veränderungen am Bauwerk festgestellt werden, um etwaige Gefahren feststellen und vermeiden zu können. Weiterhin sollten Einflüsse auf den zukünftigen Kraftwerksbetrieb ermittelt werden. Schon vor einigen Wochen erfolgte ein Teststau am Unterbecken, vergangenen Freitag wurde auch das Oberbecken geprüft, damit das neue Stauziel genehmigt werden kann. Die ausführliche Auswertung der gewonnenen Daten der Unterbeckenstauung ergab bereits, dass dieser Test erfolgreich verlaufen ist. Der Probestau des Oberbeckens verlief problemfrei, eine genaue Analyse der Daten steht jedoch noch aus.
Ende November 2015 wurde die finale Investitionsfreigabe für die Speichererweiterung der beiden Becken in Erzhausen erteilt, die das Betriebsvolumen des Kraftwerks um rund 10% erhöht. Ziel der Erweiterung ist eine höhere Flexibilität beim Betrieb der Anlage und die Befreiung von Netzentgelten. Der Antrag auf Freistellung bei der Bundesnetzagentur wurde bereits genehmigt.
Am Oberbecken wird das Speichervermögen durch die Installation von sogenannten Wellenumlenkern auf der Dammkrone erhöht, die im extrem unwahrscheinlichen Fall von gleichzeitigem Auftreten von Unwetter- und Regenereignissen mögliche Wellen im Oberbecken zurückwerfen sollen. Die Bohrarbeiten für die 535 Fundamentlöcher des etwa 1600 Meter langen Wellenumlenkers hatten Anfang Januar diesen Jahres begonnen.
Am Unterbecken wurde die Lehmabdichtung des 1540 Meter langen Hauptdammes bis zur Dammkrone erhöht und mit einer Lage aus Wasserbausteinen abgedeckt. Diese Arbeiten wurden Mitte April abgeschlossen und das letzte Baugerät am Unterbecken bereits abtransportiert.
Parallel zu den Arbeiten am Unterbecken wurden rund zwei Wochen lang insgesamt 140.000 m3 Wasser aus dem benachbarten Fluss Leine entnommen, um das höhere Betriebsvolumen von 10% zu erreichen.
Nach Abschluss einiger Restarbeiten wird die Baumaßnahme voraussichtlich Ende Mai abgeschlossen werden. Das Arbeitsvolumen des Pumpspeicherkraftwerks Erzhausen erhöht sich dadurch um 122 MW/h Turbinen- und 151 MW/h Pumpleistung.