Länder
Zur Entscheidung der Bundesnetzagentur im Aufsichtsverfahren gegen Statkraft
Statkraft ist nach wie vor fest davon überzeugt, ihren Bilanzkreis zu jeder Zeit gemäß den maßgeblichen deutschen und europäischen regulatorischen Vorgaben bewirtschaftet zu haben. Vor diesem Hintergrund prüft das Unternehmen Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf.
- Die Bundesnetzagentur hat Statkraft darüber informiert, dass sie einen Verstoß der Statkraft Markets GmbH gegen ihre vertraglichen Pflichten aus dem Bilanzkreisvertrag Strom festgestellt hat.
- Die Entscheidung betrifft die im Juni letzten Jahres aufgetretenen, außergewöhnlichen Netzsituationen.
- Die Bundesnetzagentur ist der Ansicht, dass die Statkraft Markets GmbH am 12. Juni 2019 in der TenneT-Regelzone und am 25. Juni 2019 in der Amprion-Regelzone gegen ihre Pflicht zur ordnungsgemäßen Bilanzkreisbewirtschaftung verstoßen hat.
- Die Statkraft Markets GmbH ist nach wie vor fest davon überzeugt, ihren Bilanzkreis zu jeder Zeit gemäß den maßgeblichen deutschen und europäischen regulatorischen Vorgaben bewirtschaftet zu haben.
- Vor diesem Hintergrund prüft das Unternehmen Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf.
Die Bundesnetzagentur hat Statkraft darüber informiert, dass sie einen Verstoß der Statkraft Markets GmbH gegen ihre vertraglichen Pflichten aus dem Bilanzkreisvertrag Strom festgestellt hat. Sie ist der Ansicht, dass die Statkraft Markets GmbH am 12. Juni 2019 in der TenneT-Regelzone und am 25. Juni 2019 in der Amprion-Regelzone nicht ihrer Pflicht zur ordnungsgemäßen Bilanzkreisbewirtschaftung nachgekommen ist.
Die zugrunde liegende Entscheidung haben wir heute erhalten. Gegenwärtig prüfen wir die Begründung. Wir sind nach wie vor fest davon überzeugt, unseren Bilanzkreis zu jeder Zeit gemäß den maßgeblichen deutschen und europäischen regulatorischen Vorgaben bewirtschaftet zu haben. Vor diesem Hintergrund werden wir insbesondere eine Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf prüfen.
Wir nehmen die Pflichten als bilanzkreisverantwortliches Unternehmens sehr ernst und erfüllen diese stets ordnungsgemäß. Anders als bei konventionellen Kraftwerken ist es bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen de facto kaum möglich, den Bilanzkreis ausgeglichen zu halten. Denn niemand kann genau vorhersagen, wie viel Strom aus Sonne und Wind tatsächlich erzeugt wird. Deswegen ist es unvermeidbar, dass manchmal Energiemengen in der Erzeugungsprognose angemeldet werden, die dem Bilanzkreisverantwortlichen dann nicht zur Verfügung stehen. Bei Statkrafts seinerzeit 12.000 MW umfassenden Erneuerbaren-Energie Portfolio hatten die Unsicherheiten in den Wettervorhersagen an den betreffenden beiden Tagen zu entsprechenden Abweichungen geführt.
Für die im Juni letzten Jahres aufgetretenen außergewöhnlichen Netzsituationen lagen uns zunächst keinerlei Anhaltspunkte vor. Wir haben erst Kenntnis davon erlangt, nachdem die Übertragungsnetzbetreiber den Markt Ende Juni hierüber informiert haben.
Die Situation zeigt deutlich, dass wir eine größere Transparenz im deutschen Strommarkt benötigen, wie dies beispielsweise in Großbritannien bereits der Fall ist. Nach unserer Auffassung hätte eine zeitnahe Marktinformation über die kritische Netzsituation mit hoher Wahrscheinlichkeit die Juni-Ereignisse verhindert. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir sehr, dass die Übertragungsnetzbetreiber kürzlich dazu übergegangen sind, die Marktteilnehmer in Echtzeit über getroffene Notfallmaßnahmen zu informieren.
Als Vermarktungspartner für die Betreiber von Windkraft- und Solarparks, wie auch andere Direktvermarkter, haben wir seit Einführung der Direktvermarktung mit immer besseren Erzeugungsprognosen zu einer deutlichen Reduzierung des Ausgleichsenergiebedarfs beigetragen. Die Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland können den steigenden Anteil erneuerbarer Energien daher mit immer weniger Regelleistung in das Netz integrieren. Das wiederum verhindert noch stärker steigende Netzentgelte. Somit tragen wir zu einer effizienten und kostengünstigen Erzeugung, Nutzung und Integration von Strom aus erneuerbaren Quellen in Deutschland bei.
Über die Direktvermarktung bei Statkraft
Die Statkraft Markets GmbH ist seit der Einführung der Direktvermarktung von Strom aus Windkraft und Sonnenenergie in Deutschland, d.h. seit dem Jahre 2012, in diesem Markt aktiv. Dabei kaufen wir den Strom z.B. von einem Windparkbetreiber (von einzelnen Windrädern bis zu großen Windparks) und verkaufen den Strom für diesen Kunden an der Strombörse. Hierzu ist eine umfassende Infrastruktur notwendig, z.B. Einspeiseprognose, Börsenzugang, IT-Systeme etc. Wir bewirtschaften unsere Bilanzkreise mit sehr erfahrenen Mitarbeitern und stellen sicher, dass zu jedem Zeitpunkt, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr Mitarbeiter vor Ort die zuverlässige Bewirtschaftung gewährleisten. Aufgrund dieser Erfahrung und Expertise sind wir heute mit einem Direktvermarktungs-Portfolio von über 10 GW Deutschlands größter Direktvermarkter von aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen erzeugten Strommengen.