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Wasserkraft behauptet sich im Energiemix

21 Sep, 2020

Es gibt einige Dinge, die nie aus der Mode kommen. Ein gutes Paar Blue Jeans. Eine schöne Lederhandtasche. Oder die Wasserkraft. Wasserkraft ist zwar kein Must-Have im Kleiderschrank, aber seit mehr als 125 Jahren ist Wasserkraft im Energiemix unverzichtbar und hat stets ihre Rolle im Strommarkt gefunden.

Thomas Leitl 600x417.jpg

Thomas Leitl kennt die Geschichte der Wasserkraft sehr genau. Er ist Business Developer bei Statkraft in Deutschland und erklärt, was ihn an dieser Technologie so fasziniert.

„Sehen Sie, die eigentliche Geburtsstunde der Wasserkraft, so wie wir sie heute kennen, liegt Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals haben Ingenieure aus Großbritannien, den USA und Österreich bedeutende Beiträge zur Turbinenentwicklung geleistet und Werner von Siemens hat den Generator erfunden.“, erklärt Thomas Leitl. Diese Innovationen machten es möglich, große Mengen an Strom aus Wasserkraft zu erzeugen, was dieser Technologie die Tür in eine spannende Zukunft öffnete.

Anfang des 20. Jahrhunderts hat die Wasserkraft Licht in Dörfer gebracht und Industriebetriebe mit kostengünstigem Strom versorgt
 

Ab ca. 1900 stand Strom aus Wasserkraft endlich für viele Anwendungen zur Verfügung. Dies ist die erste Phase der Entwicklung der Wasserkraft. Damals war die Verfügbarkeit von Strom durchaus vergleichbar mit der Anbindung an das schnelle Internet heute. Elektrizität wurde in abgelegene Täler und Dörfer gebracht und sorgte für Licht in den Häusern der Menschen. Energieintensive Industrien siedelten sich in der Nähe von Wasserkraftwerken an, was Arbeitsplätze mit sich brachte und damit für einen gewissen Wohlstand sorgte. Wasserkraft war in vielen Teilen der Welt die wichtigste Primärenergiequelle, darunter auch in Norwegen, wo Statkraft 1895 erstmals Fuß fasste.

„Es ist 125 Jahre her, dass der norwegische Staat sich entschieden hat, die Kräfte des Wassers zur Stromerzeugung für seine Bürger zu nutzen. Das war der Beginn von Statkraft.“, sagt Thomas Leitl.

Kohle, Öl und Kernenergie sind auf dem Vormarsch, die Wasserkraft übernimmt eine neue Rolle
 

Spätestens ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden große Mengen an Strom auf Basis der fossilen Energien Kohle, Öl und Erdgas sowie mit Kernenergie erzeugt. Die Wasserkraft hatte in dieser zweiten Phase weiterhin ihren Platz im Energiemix, entweder zur Grundlaststromerzeugung in Laufwasserkraftwerken oder zur Abdeckung von Verbrauchsspitzen mit Speicherkraftwerken.

„Preis und Verfügbarkeit von Primärenergien waren schon immer wichtige Entscheidungsfaktoren, und damals standen Kohle, Öl, Erdgas und Kernenergie in praktisch unbegrenzter Menge und zu niedrigen Kosten zur Verfügung“, so Thomas Leitl. „Dagegen ist die Wasserkraft als regenerative Energie begrenzt und vom Wasseraufkommen sowie vom Vorhandensein von geodätischen Höhenunterschieden abhängig.“

Das steigende Umweltbewusstsein drängt fossile Energieträger zurück, die Wasserkraft übernimmt wieder eine neue Rolle
 

Wir stehen jetzt am Beginn einer dritten Phase, in der viele Staaten in Europa Schluss machen mit Kohle und Kernenergie und stattdessen auf Strom aus Windenergie und Sonne setzen. Diese sind jedoch abhängig von Wind und Sonne und führen deshalb zu einer fluktuierenden Stromerzeugung. Um trotzdem stets den Verbrauch decken zu können, ist ein drittes Standbein, eine planbare erneuerbare Energie erforderlich.

„Selbst mit Eintritt in dieses dritte Zeitalter, sehen wir, dass die Wasserkraft erneut eine wichtige Rolle spielt. Sie vervollständigt das Trio der erneuerbaren Energien: Wind, Sonne und Wasser. Die Wasserkraft ist der stabilisierende Faktor in diesem Orchester, wie ein tiefer und gleichmäßiger Basston, der dafür sorgt, dass die Violinen zur Geltung kommen, dass die Volatilität von Sonne und Wind von den Kunden unbemerkt bleibt. Ein zukünftiger Strommix aus Wind und Sonne funktioniert nur gemeinsam mit flexibler Wasserkraft.“, erklärt Thomas Leitl.

Wasserkraft: stets ein wesentlicher Bestandteil des erneuerbaren Energiemix
 

Die Wasserkraft ist eine Technologie, die ihre Rolle auf den jeweiligen Energiemärkten über mehr als ein Jahrhundert des technologischen Fortschritts, der politischen Veränderungen und des gesellschaftlichen Wandels immer wieder neu definieren konnte. Sie ist eine Energiequelle, die sich durch ihre eigene Vielseitigkeit definiert. Diese ermöglicht es ihr, sich anzupassen und neue Positionen in neuen Umgebungen einzunehmen. 

"Auch die Kohle kam vor rund 150 Jahren ins Spiel, aber heute wird sie aufgrund unseres größeren Umweltbewusstseins dafür nicht mehr als akzeptabel angesehen. Aber die Wasserkraft war immer da und wird immer da sein, sie kommt niemals außer Mode.", sagt Thomas Leitl.

In der Zukunft, in der erneuerbare Energien die einzige Energiequelle der Welt sind, wird die Wasserkraft ihren Platz haben, ein fest gepflanztes Bein, das seine Kollegen, die Sonne und den Wind, in ihrem Auftrag unterstützt, die Welt mit Strom zu versorgen. Für Statkraft, ein Unternehmen, das längst über die Grenzen Norwegens hinausgewachsen ist, ist dies etwas, an das es schon immer geglaubt hat. Denn, so sagt Statkraft, unser Planet hängt davon ab. Das ist die Energiezukunft.