
Luftaufnahmen der Konverteranlage und des Umspannwerk Wilster. Das Umspannwerk Wilster West ist ist ein Drehkreuz für den Stromtransport vom Norden in den Süden über NordLink.
NordLink: Das grüne Kabel ist am Netz
Grüner Strom fließt jetzt direkt zwischen Norwegen und Deutschland: Am 27. Mai 2021 nahmen die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Norwegens Premierministerin Erna Solberg das Nordsee-Kabel NordLink feierlich in den Regelbetrieb.
Zwar ist NordLink offiziell schon seit Mitte April in Betrieb, doch die heute digital stattgefundene symbolische Inbetriebnahme des Nordseekabels durch Politik und Netzbetreiber ist ein wichtiger Schritt für die europäische Energiewende.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bezeichnete NordLink als „Meilenstein für die moderne Energieversorgung in Europa“, der die Integration der Strommärkte stärke. Für eine Industrienation wie Deutschland, die sich gleichzeitig von Kohle- und Kernenergie verabschiede, sei es wichtig, mit Norwegen einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben und auch selbst einer zu sein – über NordLink als Energieverbindung.
Ihre norwegische Amtskollegin, Premierministerin Erna Solberg, stimmt ihr zu: Heute sei ein besonderer Tag und NordLink die erste direkte Verbindung zu einem der wichtigsten Partner in Europa. Norwegen sei schon lange ein Lieferant von grünem Strom gewesen, nun gehe man einen Schritt weiter: Das Kabel diene beiden Ländern und Strom könne in beide Richtungen fließen. Das, so Solberg, ermögliche neue Investitionen in erneuerbare Energien.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Daniel Günther, waren ebenfalls digital anwesend und weihten NordLink gemeinsam mit der norwegischen Energieministerin Tina Bru und den Projektpartnern von TenneT, KfW und Statnett ein.
Auch Statkraft begrüßt, dass durch NordLink die beiden Strommärkte nun direkt miteinander verbunden sind. So kann deutsche Windenergie nach Norwegen und norwegische Wasserkraft nach Deutschland fließen: zwei sich optimal ergänzende Systeme. Das Projekt trägt dazu bei, Dunkelflauten auszugleichen und in der Europäischen Union sichere und bezahlbare grüne Energie zur Verfügung zu stellen.
Rein rechnerisch kann NordLink ganze 3,6 Millionen Haushalte mit klimaneutraler elektrischer Energie versorgen. Die erhöhte Kabelkapazität kann Deutschland für Projekte wie den Ausbau von grünem Wasserstoff nutzen.

NordLink: Zahlen und Fakten
- Baubeginn: 2016
- Längste Seekabel-Stromverbindung der Welt: 516 km Seekabel plus 54 km Erdkabel (Büsum-Wilster/Schleswig-Holstein) und 53 km Freileitung (Vollesfjord – Tonstad/Norwegen)
- Kapazität: 1.400 MW Kapazität mit ± 525 kV
- Umspannwerke: Wilster West (Deutschland) sowie Tonstad (Norwegen)
- Projektkosten: rund 1,8 Milliarden Euro