
Wie geht es mit der Energiewende weiter?
Eins ist klar: Die Zukunft ist erneuerbar. Doch in einer Welt geprägt von Konflikten, sich verschiebenden politischen Prioritäten und wirtschaftlicher Unsicherheit, geht es nicht darum, ob die Energiewende stattfindet, sondern wie schnell.
In diesem Jahr befassen sich die "Green Transition Scenarios 2025" sowohl mit dem Tempo als auch den Möglichkeiten für die Energiewende in einer konfliktreicheren Welt:
Werden Technologien wie Solar- und Windenergie weiterhin Rekorde brechen? Welche Entwicklungen können die Elektrifizierung der Gesellschaft, zum Beispiel durch Wärmepumpen oder Elektrofahrzeuge, beschleunigen? Und welche Hürden wie steigende Kosten oder öffentliche Akzeptanz könnten die Energiewende verlangsamen?
Alle Fragen stellen sich in einem Kontext, in dem Energie untrennbar mit dem Trilemma von regionaler Energiesicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimawandel verbunden ist.
Entdecken Sie hier Analysen und Daten zu den wichtigsten Trends, Herausforderungen und Veränderungen der Energiewende.

Über den Bericht
Die "Green Transition Scenarios" bieten Prognosen für die Entwicklung der Energiewende von 2025 bis 2050 in drei Szenarien. Die Betrachtungen sind jeweils aus globaler, europäischer und norwegischer Perspektive vorgenommen. Der Bericht wird jährlich veröffentlicht und basiert auf Erkenntnissen und Analysen von Statkraft-Expert*innen, die in mehr als 20 Ländern mit Energieinfrastruktur, Analysen, Systemen und Handel arbeiten.
Welche Szenarien wurden analysiert?

„Green Transition Scenario“
Das „Green Transition Scenario“ (Szenario des grünen Wandels) ist das optimistischste und dennoch plausible Szenario. Es zeichnet das Bild einer Welt, in der Innovationen, Marktkräfte und proaktive Politikgestaltung zusammenwirken, um die Energiewende voranzutreiben.

„Delayed Transition Scenario“
Im „Delayed Transition Scenario“ (Szenario eines verzögerten Übergangs) bestehen die geopolitischen Spannungen fort. Der Handel bleibt jedoch dank neuer Allianzen relativ stabil.

„Unrest Scenario“
Das „Unrest Scenario“ (Unruhe-Szenario) stellt eine starke Verzögerung dar. Die Welt entfernt sich von einer auf Regeln basierenden Ordnung. Geopolitische Bedrohungen, Cyberangriffe und Territorialstreitigkeiten dominieren die Agenda.
Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze
Das starke und anhaltende Wachstum von Onshore-Windkraft, Solar-PV und Elektroautos über alle drei Szenarien hinweg spiegelt deren Reife und steigende Wirtschaftlichkeit wider. Nach wie vor sind diese Technologien von zentraler Bedeutung für die Energiewende.
Dank Kosteneffizienz wird die Solarenergie schon bis 2030 zur größten Stromerzeugungstechnologie der Welt. Bis 2040 werden Solar- und Windkraft die dominierenden Stromerzeugungstechnologien weltweit sein.
In der EU werden kosteneffiziente erneuerbare Energien nicht nur für die Klimaziele der Region, sondern auch für ihre Wettbewerbsfähigkeit und regionale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sein.
Da Strom importierte fossile Brennstoffe in Industrie, Verkehr und Gebäuden ersetzt, steigt der Stromverbrauch in der EU in allen Szenarien bis 2050, um 50 bis 140 %.
Im Szenario des grünen Wandels steigt der Stromverbrauch bis 2050 um rund 140 %, während die Primärversorgung mit Kohle, Öl und Gas um 95 %, 94 % bzw. 74 % sinkt.
Bis 2050 entfallen in allen Szenarien 20-30 % des höheren Stromverbrauchs auf Gebäude und etwa ein Drittel auf den Transportbereich.
Zusätzlich werden Rechenzentren 5-15 % des gestiegenen Verbrauchs ausmachen, der von rund 60 TWh heute auf etwa 200 TWh im Jahr 2050 ansteigen wird.
In allen Szenarien sinkt der Kohle- und Ölverbrauch weltweit. Das unterstreicht die Abkehr von emissionsintensiven Brennstoffen auf globaler Ebene.
Im Szenario des grünen Wandels geht der Anteil fossiler Brennstoffe an der Energieversorgung in der EU um 85 % zurück. Ein zunehmend kritischer Aspekt, da die anhaltende Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen die Energiesicherheit der Region bedroht.
Aufgrund der schwierigen Kostenentwicklung von Wasserstoff und CCS wird Gas jedoch länger Bestand haben als bisher weltweit prognostiziert.
Im Unruhe-Szenario deutet die Analyse auf einen globalen Temperaturanstieg von ~2,4 ºC hin. Schäden und Kosten für die Gesellschaft würden schwerwiegend sein. Das Szenario des grünen Wandels könnte die globale Erwärmung auf unter 2,0 °C begrenzen.
In der EU führen anhaltende kurzfristige Prioritäten, ein stärker gestörter Welthandel, weniger Einigkeit und eine geringere Fiskalkapazität zu einer langsameren Dekarbonisierung. Die CO2-Emissionen werden bis 2050 nur um 60 % gesenkt und weichen stark vom beschlossenen Netto-Null-Klimaziel ab.
Der erhebliche Rückgang von Batteriekosten eröffnet die entscheidende Flexibilität, die für den Ausbau von Wind- und Solarenergie erforderlich ist. Allerdings unterstützen auch andere Flexibilitätslösungen die Integration intermittierender erneuerbarer Energien.
Im Szenario des verzögerten Übergangs verdoppelt sich die Flexibilitätskapazität in Deutschland bis 2050 beispielsweise, wobei Interkonnektoren die größte Flexibilitätsquelle darstellen, gefolgt von Lastmanagement, Batterien, Pumpspeicherkraftwerken und Gaskraftwerken.
Batterien, die mit Solar-PV-Anlagen in Co-Location betrieben werden, spielen eine zunehmend wichtigere Rolle.
Green Transition Scenarios 2025 herunterladen
Die „Green Transition Scenarios“ sind in englischer Sprache auf statkraft.com verfügbar. Dort können Sie sich anmelden, um den kompletten Bericht herunterzuladen.
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Vergangene Szenarien
Bis 2023 wurde die Analyse unter dem Namen Low Emissions Scenario veröffentlicht. Die Entwicklung zeigt, wie sich Technologien und politische Prioritäten verändert haben.