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Statkraft setzt auf Sonne und Wind in ganz Europa – für eine grünere Zukunft

26 Okt., 2020

Solar- und Windkraft sind heute das, was die Automobilindustrie in den 1920er Jahren war: noch in den Kinderschuhen, aber bereit, die Welt, so wie wir sie kennen, zu verändern, so Stefan-Jörg Göbel, Senior Vice President Wind und Solar für Statkraft in Kontinentaleuropa.

In den vergangenen 20 Jahren hat Statkraft bereits erfolgreiche Wind- und Solaraktivitäten in den nordischen Ländern, Großbritannien, Irland und Brasilien aufgebaut. Nun weitet Statkraft seine ehrgeizigen Entwicklungsziele für Solar- und Windenergie auch auf Kontinentaleuropa aus.  

Göbel ist seit 18 Jahren bei Statkraft und kam kurz nach dem Einstieg des Unternehmens in die Welt der Windturbinen zu Statkraft. Er sagt, er habe den Job wegen seiner Leidenschaft für Energie und Energiemärkte angenommen, die er "einfach faszinierend" nennt.

Stefan-Jörg Göbel, Senior Vice President Wind und Solar für Statkraft in Kontinentaleuropa
Stefan-Jörg Göbel, Senior Vice President Wind und Solar für Statkraft in Kontinentaleuropa

"Als ich 2002 zu Statkraft kam, sah ich Statkraft als ein Unternehmen, das der Branche voraus war. Und so arbeitete ich die nächsten 15 Jahre im Energiehandelsteam des Unternehmens, bis ich vor zwei Jahren meinen Schwerpunkt auf Wind und Solar verlagerte.

Die Zeit war reif, denn Europa hatte bis 2020 eine rasante Entwicklung der Wind- und Solarenergie erlebt. Die Technologiekosten sind rapide gesunken, und zwar so rapide, dass sie sich zu den günstigsten Energiequellen pro Kilowattstunde entwickelt haben. Eine Industrie, die einst als ein alternatives und stark subventioniertes Nebenprojekt der Regierungen galt, hat alles auf den Kopf gestellt.

"Dies markierte einen gewaltigen Paradigmenwechsel. Plötzlich wollten Investoren einsteigen, und die Regierungen wollten das auch. Die Kosten spielten dabei eine große Rolle – ebenso das Klima"

Das Zusammenspiel von sinkenden Energiepreisen und einem zunehmenden Klimabewusstsein hat in ganz Europa eine Nachfrage nach sauberer, grüner und preiswerter Wind- und Sonnenenergie geschaffen. Statkraft war dann 2018 mit einer neuen flächendeckenden Wind- und Solarstrategie für Kontinentaleuropa frisch dafür gewappnet.

"Unser Bestreben, in Europa zu wachsen, ist ein guter und starker strategischer Schritt, insbesondere wenn wir dies mit unserem Fachwissen und unserer Rolle in der Branche kombinieren. Wind und Sonne sind die Zukunft, und ich finde es super interessant, daran mitzuwirken", sagt Göbel.

Für Wind und Solar ist es immer noch früh.

Göbels früherer Vergleich mit der Automobilindustrie ist treffend, wenn man bedenkt, wie lange es erst Wind- und Solarenergie gibt. Bezogen auf die durchschnittliche Lebenszeit eines Menschen mag die Entwicklung dieser sauberen Energiequellen zu langsam erscheinen. Aber Göbel verwirft diese Denkweise schnell.

"Es geht wirklich noch nicht so lange", sagt er. "Wenn man an die ersten Windparks vor 20 Jahren denkt, und die Tatsache, dass die Entwicklung der Solarenergie erst so wirklich innerhalb der letzten 10 Jahre stattgefunden hat, bis hin zu der heutigen starken Rolle im Erzeugungsmix, ist die Zeit sehr schnell verflogen".

Und es steht eine massive Entwicklung bevor, weiß Göbel.

In den meisten europäischen Ländern werden Atom- und Kohlekraft auslaufen. Die EU hat erst kürzlich den Green Deal mit ehrgeizigen Klimazielen vereinbart, und die Regierungen weltweit setzen auf erneuerbare Energien als Lösung zur Reduzierung der CO2-Emissionen.

"Erneuerbare Energien sind die Lösung auf dem Weg die Welt zu dekarbonisieren. Durch sie werden wir sauberere Luft und die Atmosphäre verbessern und dem Klimawandel entgegensteuern. Gleichzeitig sind sie erschwinglich und sicher ".

Während Göbels Aussagen durch die Klimaziele von Ländern wie Italien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und den nordischen Ländern gestützt werden, in denen Statkraft den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreibt, ist es wichtig, die derzeitigen Grenzen dieser Energiequellen anzuerkennen, die Göbel als "schwankend" bezeichnet.

"Wir brauchen zusätzlich etwas, ein drittes Standbein sozusagen für die nächsten Jahrzehnte, das als Rückendeckung dient, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint", erklärt er und verweist auf die Gaskraft als kurzfristige Lösung, um die Lücken zu füllen.

Aber Göbel glaubt nicht, dass wir ein solches thermisches Back-up für immer brauchen werden. Irgendwann hatten Automobile das Pferd und die Kutsche vollständig ersetzt, und Wasserstoff, Batterien und Wasserkraft werden auf lange Sicht die Begleiter der erneuerbaren Energien im Energiemarkt sein.

Statkraft sagt, dass sie bis 2025 8 Gigawatt Wind- und Sonnenenergie entwickeln werden.

Das bedeutet, dass Statkraft Erfahrung und Fachwissen dazu nutzen wird, um diese Kapazitäten zu entwickeln und zu bauen. Wenn Statkraft das geschafft hat, dann werden sie die nächsten tausend Megawatt in Angriff nehmen.

"Dies ist ein Geschäft, das uns meiner Meinung nach, den Rest des Jahrhunderts begleiten wird, und Statkraft ist aufgrund seiner Rolle in der gesamten Wertschöpfungskette gut positioniert", so Göbel.

Und die Kunden werden immer hungriger. Von den Akteuren auf dem Rohstoffmarkt bis hin zu den Kunden, die daran interessiert sind, die einmal entwickelte Anlage zu kaufen, wie etwa eine Kommune oder ein Energieunternehmen, wächst die Nachfrage rapide an.

"Wir sehen auch eine neue Gruppe von Kunden, wie Google und Microsoft, die den Strom direkt aus der Anlage beziehen will. Sie strebt eine vollständige Dekarbonisierung an, und gleichzeitig benötigen ihre Rechenzentren eine ganze Menge Strom".

Das ist die klassische Zwickmühle, in der sich die Big-Tech-Unternehmen befinden, aber sie ist nicht mehr lange unlösbar. Wenn Statkraft Wind- und Solaranlagen baut, werden sie mit uns Stromabnahmeverträge (PPA) abschließen können, um auf eine kontinuierliche Versorgung mit grüner Energie umzusteigen.

Die europäischen Regierungen setzen auf erneuerbare Energien auf dem Weg in eine grünere Zukunft.

Wie Göbel zu Recht feststellt, werden Regierungen kommen und gehen, und mit ihnen ihre unterschiedlichen Vorstellungen.

"Deshalb ist es so wichtig, dass Wind und Sonne so günstig sind, denn unabhängig davon, wer im Amt ist, werden sie wegen ihrer Erschwinglichkeit in unserem Energiemix grundlegend bleiben.“

Erschwinglich und klimafreundlich schon in ihrer relativ kurzen Lebensdauer; Wind und Solar haben die Automobilindustrie in ihrem Entwicklungstempo bereits überholt. Mit Unterstützung in ganz Europa ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich diese klimafreundlichere Art der Energieversorgung in allen Teilen der Erde verbreitet. Daran hat Göbel keine Zweifel, denn offen gesagt, unser Planet hängt davon ab. Statkraft mag zwar der größte Erzeuger erneuerbarer Energie in Europa sein, aber diese Mission ist weitaus größer, sagt er.

"Es ist eine Aufgabe für die Menschheit."