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Europa 2021 – Die Zukunft der europäischen Energiewende

04 Feb., 2021

Realistisch und optimistisch zugleich zeigt sich Christian Rynning-Tønnesen, CEO von Statkraft heute während der „Europe 2021“ im Gespräch mit Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin, dena, Dr. Brigitte Knopf, Generalsekretärin des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change und Andreas Schierenbeck, CEO Uniper über die Energiewende in Europa und weltweit.

Christian Rynning-Tønnesens Botschaften bei der Podiumsdiskussion zum Thema "The Future of the European Energy Transition" (04.02.2021) im Rahmen des Events Europe 2021 sind klar:

  • Ein Energiesystem, das vollständig auf erneuerbarer Energie basiert ist möglich. In Märkten, die von Wasserkraft dominiert werden, ist das mit heutigen Technologien theoretisch bis 2050 zu 100 % umsetzbar. In Märkten mit einem niedrigeren Wasserkraftanteil immerhin bis zu 80–90 %.
  • Innerhalb der darauffolgenden Generation kann jedes Energiesystem weltweit einen Anteil von 100 % erneuerbare Energien im Energiemix erreichen.

Wir befinden uns inmitten eines gewaltigen Wandels. Die Dimension ist vergleichbar mit dem Übergang von der Schreibmaschine zum Computer. Wir gehen über von einer Welt, die überwiegend von fossilen Brennstoffen gekennzeichnet ist, hin zu einem Energiesystem überwiegend bestehend aus erneuerbaren Energien. Es ist durchaus möglich, dass erneuerbare Energien bis 2050 80 % der gesamten Stromversorgung ausmachen – davon 66 % allein aus Wind und Sonne.

Ein Blick in die Zukunft

Statkraft wirft im Low Emissions Scenario einen Blick in die Zukunft; darauf wie die Welt 2050 aussehen kann, wenn sich die rasante Entwicklung von erneuerbaren Technologien fortsetzt.

Der globalen Energiesektor wird bis 2050 um das Dreifache seiner jetzigen Größe wachsen – und der gesamte Zuwachs und sogar mehr wird durch erneuerbare Energien gedeckt werden können. Dabei wird Solarenergie ab 2035 die größte Energiequelle weltweit sein.

Schon 2020 haben erneuerbare Energien in Europa erstmals mehr Strom erzeugt als konventionelle Kraftwerke. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Die Nachfrage nach Kohle wird ihren Höhepunkt bereits vor dem Jahr 2025 erreichen; die Ölnachfrage fünf bis sieben Jahre später. Die Nachfrage nach Erdgas wird ihren Höhepunkt gegen Ende des Betrachtungszeitraum 2050 erreicht haben.

Christian Rynning-Tønnesen ist seit 2010 CEO von Statkraft.

Klimawandel und die Pandemie

Erneuerbaren Energien haben sich während der Coronapandemie als sehr widerstandsfähig erwiesen. Im Gegensatz zur Weltwirtschaft, die stark durch die Pandemie beeinträchtigt wurde, sind erneuerbare Energien weitergewachsen. Tatsächlich war 2020 ein rekordverdächtiges Jahr für erneuerbare Energien. Weltweit wurden mehr als 130 GW Solar- und 70 GW Windkraft (onshore und offshore) zugebaut.

Zum Vergleich: Die gesamte installierte Stromerzeugungsleistung in Deutschland beträgt rund 222 GW über alle Energiequellen hinweg. Der Nettozubau erneuerbarer Stromkapazität war 2020 im Vergleich zum Vorjahr um fast 4 % höher. Damit hat sich im Jahr 2020 das Tempo der weltweiten Energiewende sogar noch erhöht – trotz Weltwirtschaftskrise.

Die globalen Investitionen in die Energiewende (erneuerbare Energien, elektrifizierter Transport, elektrifizierte Wärme, Energiespeicherung, Wasserstoff wie auch CO2-Abscheidung und -Speicherung) stiegen auf 501 Milliarden US Dollar im Jahr 2020 verglichen mit 30 Milliarden US Dollar im Jahr 2004.

In Europa haben erneuerbare Energien 2020 erstmals fossile Brennstoffe im EU-Strommix überholt (erneuerbare Energien 38 % gegenüber fossilen Brennstoffen 37 %). Die Kohleverstromung in der EU ist im letzten Jahr um 20 % gesunken und hat sich seit 2015 sogar halbiert.

Die Politik bewegt sich

Die Bekenntnisse von Seiten der Politik im vergangenen Jahr stärken erneuerbaren Energie den Rücken. Das 750-Milliarden-Euro schwere grünen Konjunkturpaket der EU, „Next Generation EU“, stellt den „Green Deal“ und grüne Investitionen in den Mittelpunkt. Etwa 37 % des Konjunkturpakets sollen in die Ziele des Green Deals investiert werden, einschließlich in die "Leuchtturmprojekte": Wasserstoff, grünes Bauen und eine Million elektrische Ladepunkte. Das deutsche Corona-Konjunkturpaket sieht ebenfalls 9 Milliarden Euro für Wasserstoff und 8 Milliarden Euro für den weiteren Ausbau der Elektromobilität vor.

Bis Anfang 2021 haben sich Länder, die mehr als 65 % der globalen Kohlendioxid-Emissionen und mehr als 70 % der Weltwirtschaft repräsentieren, ehrgeizige Ziele gesetzt:

  • EU: Europäischer Green Deal und Netto-Null bis 2050
  • China: CO2-Neutralität bis 2060; Start eines nationalen Emissionshandelssystems im Februar 2021
  • Japan und Südkorea: Netto-Null bis 2050
  • Großbritannien: Senkung der Treibhausgasemissionen um mindestens 68 % bis 2030 (im Vergleich zu 1990)
  • Norwegen: Regierung startete Klimaplan, der Norwegen auf den Weg bringt, seine Klimaziele für 2030 zu erreichen
  • USA: Joe Biden hat das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet und wirbt darum, bis 2050 100 % saubere Energie und Netto-Null zu erreichen

Wie sieht es in Deutschland aus?

Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Strommix war im Jahr 2020 so hoch wie nie zuvor. Erneuerbare Energien deckten 45 % der Bruttostromerzeugung ab und lagen damit 5 % über dem Vorjahresanteil. Der Anteil von Kohlekraftwerken bei der Stromerzeugung ist im selben Maße gesunken – von 29 auf 24 %.

In Deutschland wird 2022 das letzte Nuklearkraftwerk vom Netz gehen und Kohlekraftwerke werden bis spätestens 2038 stillgelegt werden. Der steigende Anteil an erneuerbaren Energien fordert den Energiesystemen mehr Flexibilität ab. Speicherlösungen sind jedoch noch nicht im erforderlichen Umfang vorhanden und die Flexibilisierung der Wasserkraft in Deutschland reicht nicht aus, um dies zu kompensieren.

In der Übergangsphase werden daher modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerke die nötige Flexibilität für das Energiesystem beitragen und damit die Transformation hin zu einem Energiesystem, das zu 100 % auf erneuerbaren Energien basiert, unterstützen.

Die Zukunft Energiewende in Europa

Wir sind auf dem richtigen Weg und Statkraft ist Teil des Wandels. Wir treiben den Ausbau erneuerbarer Energie voran. Seit 125 Jahren entwickeln, bauen und betreiben wir Solar-, Wasser- und Windanlagen. Unser Fachwissen über diese Anlagen und die vernetzten Energiemärkte in Europa helfen uns, diese optimal zu vermarkten und in die bestehenden Energiesysteme sicher zu integrieren.

Statkraft ist bereit und gut positioniert, um in der neuen Energielandschaft Werte über alle gesellschaftlichen Bereiche hinweg zu schaffen. 100 % unserer Investitionen fließen in erneuerbare Energien.

Quellen: Statkraft Low Emissions Scenario, Bloomberg, BloombergNEF, Ember Climate